Wasser


Viele Fragen wurden bereits zum Thema Wasser gestellt. Wie viel wird gebraucht? Wieviel verträgt das Gelände, gibt es genug Wasser, u.v.m.

 

Neben den derzeit laufenden gesetzlichen Untersuchungen, denen hier nicht vorgegriffenen werden soll, stellen wir Gutachten und Statements von unabhängigen Fachleuten, sowie vom Bundesumweltamt zur Verfügung.

 

Die in der Publikation vom Umweltbundesamt erhobenen Analysenergebnisse zeigen, dass in den Grundwasser- und in den anderen Wasserproben keines der verwendeten Pestizide nachgewiesen werden konnte. Die Nachweisgrenze für die eingesetzten Pestizide lag bei 0,05 μg/l.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – vorwiegend Fungizide – konzentriert sich auf etwa 5 % der Gesamtfläche des Golfplatzes.


Gibt es eine Gefährdung des Grundwassers?

 

Düngung und Platzpflege eines Golfplatzes belasten Boden und Umwelt nicht mehr als jede andere landwirtschaftliche Nutzung. Beispiele vom Golfplatz in Hainburg belegen durch laufende Wasserprobenentnahmen aus Brunnen, dass das Wasser eine hohe Qualität aufweist und erst bei Wind und Wetter aus benachbarten Feldern der Landwirtschaft Belastungen messbar sind!

 

Anrainern mit eigenen Brunnen droht nur Gefahr aus der Verwendung von Pestiziden aus der privaten Gartenpflege.

Wasserverbrauch
Die eigentliche Spielfläche (Grüns, Abschläge, Fairways) muss während Trockenperioden beregnet werden, ähnlich wie das auch im privaten Garten der Fall ist. Da eine manuelle Sprengung des Rasens aufgrund der großen Fläche nicht durchführbar ist, wird auf Golfplätzen meist ein Bewässerungssystem installiert. Moderne Anlagen minimieren dabei den Wasserverbrauch durch den Einsatz spezieller Sprinklerköpfe, Anbindung an Wettersatelliten und eine zentrale Steuerung. Das versickernde Wasser (insbesondere das Regenwasser) wird von einem unterirdischen Drainage aufgefangen und zurück in die Wasserreservoirs geleitet (die spieltechnisch oft eine Doppelnutzung als Golfplatz als Wasserhindernis erfahren). Der Wasserverbrauch für einen 18-Loch-Platz in Mitteleuropa, der während der Sommermonate gewässert werden muss, liegt typischerweise bei etwa 35.000 m ³ pro Jahr.

Im ökologischen Idealfall kommt ein Golfplatz mit Oberflächenwasser aus, weil es häufig regnet.

Eine herausragende Rolle wird nach Meinung vieler Experten in Zukunft die Verwendung von Klärwasser spielen. Das Abwasser von Industrie und Haushalten wird in Kläranlagen nur von den schädlichsten Stoffen gereinigt, so dass es am Ende keine Trinkwasserqualität erreicht und in Flüsse oder andere Gewässer eingeleitet werden muss. Nutzt man dieses Wasser jedoch zur Bewässerung von Golfplätzen, so wird es beim Einsickern gereinigt und kommt dem Grundwasser zugute. Die dichten Rasensorten und qualitativ hochwertigen Böden, die auf Golfplätzen verwendet werden, gehören zu den besten Filtrierungssystemen für verschmutztes Wasser.

Weiterhin kommen immer wieder neue Grassorten auf den Markt, die neben besseren Spiel- und Pflegeeigenschaften oft auch im Hinblick auf geringen Wasserverbrauch (Hundszahngras|Bermudagras) oder Meersalztoleranz (Paspalum) entwickelt wurden. Einige dieser Gräser werden im Winter braun, was Golfspieler bisweilen zu der falschen Annahme gelangen lässt, das Gras wäre tot und der Golfplatz schlecht gepflegt. Tatsächlich sind aber die Spieleigenschaften dieser Gräser zu jeder Jahreszeit identisch.


Expertise vom Umweltbundesamt

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Golfplätzen und ihr Einfluss auf das Grundwasser

In einer umfassenden Studie von NEURURER (2000) wurden zwei österreichische Golfanlagen untersucht, nämlich Rif bei Hallein (Salzburg) und Feldkirchen bei Linz (Oberösterreich).

Es erfolgte eine Überprüfung des Grundwassers in den Jahren 1996, 1997 und 1998 bei zwei klimatisch und bodenmäßig unterschiedlichen Golfplätzen. Die Prüfsonden wurden entsprechend dem Verlauf des Grundwasserstromes positioniert, sowie Wasser aus verschiedenen Brunnen in bestimmten Zeitabständen untersucht. Die Pflege des Golfplatzes erfolgte nach einem vorher festgelegten Dünge- und Spritzplan. Auf den untersuchten Golfplätzen mussten an tierischen Schädlingen „Tipula“, an pilzlichen Krankheiten „Schneeschimmel“ und diverse Unkräuter bekämpft werden.

 

Zum Einsatz kamen folgende Wirkstoffe:

  • Chlorpyrifos (Insektizid, enthalten in Agritox und Dursban 4E: Der Wirkstoff wurde jeweils im Mai (Präparate-Aufwandmenge 3 l/ha) ausgebracht. Behandelte Flächen: Greens; Behandlungsgrund: Tipula (Wiesenschnake).
  • Chlorothalonil (Fungizid, enthalten in Bravo 500, Provin: Der Wirkstoff wurde jeweils zweimalig im Oktober (Präparate-Aufwandmenge 3 l/ha) ausgebracht. Behandelte Flächen: Greens; Behandlungsgrund: Schneeschimmel.
  • Clopyralid + Triclopyr (Herbizid, enthalten in Garlon L 60: Die Wirkstoffe wurden jeweils im Mai/Juni ((Präparate-Aufwandmenge 2 l/ha) ausgebracht. Behandelte Flächen: Fairways; Behandlungsgrund: Unkräuter.
  • Im Spritzplan enthalten, aber nicht eingesetzt, wurden die Fungizide Benomyl (Benlate, Carbendazim (Decarol flüssig) und Triforine (Saprol neu).

Die in dieser Arbeit erhobenen Analysenergebnisse zeigen, dass in den Grundwasser- und

in den anderen Wasserproben keines der verwendeten Pestizide nachgewiesen werden

konnte. Die Nachweisgrenze für die eingesetzten Pestizide lag bei 0,05 μg/l.


Auch die NÖN publiziert gleichlautende Ergebnisse: