Platzpflege / Umwelt


Platzpflege und Umwelt sind für viele ein besonderes Anliegen, dem nicht nur die Entwickler des Golfplatzes Rechnung tragen, sondern auch der Gesetzgeber, der mit umfangreichen Auflagen eine Errichtung nach modernsten Erkenntnissen garantiert.

 

Weiters wurde in allen Sitzungen und Begegnungen mit den Anrainern eine Rücksichtnahme und Dialog angeboten, um etwaigen Belästigungen vorzubeugen.

Vieles wurde bereits berücksichtigt:

  • Verlegung von Abschlägen
  • Planung von Mähzeiten
  • Anpflanzungen

Der Golfplatz als Lebensraum für Tiere und Pflanzen

(Quelle: Fokus.de)

Der Golfer selbst hat auf den ersten Blick hier kaum Einflussmöglichkeiten. Das sei jedoch nicht ganz richtig, betont Marc Biber vom Deutschen Golfverband:

 

„Man sollte sich, wie in anderen Bereichen auch, die Frage stellen, ob man alles tun sollte, was man tun kann.“

Zum Beispiel in extrem trockenen Regionen die Nachfrage und somit auch das Angebot zu steigern. Biber empfiehlt, solche Ziele zu meiden.

 

Für den Golfverband scheint diese Aussage unerwartet, aber dort gibt es schon seit einigen Jahren das Projekt „Golf und Natur“, dessen Leiter Biber ist. Man hat erkannt, dass Golf und Umweltschutz – nicht immer, aber häufig – miteinander verbunden werden können. So können umweltfreundlich betriebene deutsche Golfplätze in mehreren Stufen zertifiziert werden. Dabei geht es nicht nur darum, Wasser zu sparen und Pestizide sparsam einzusetzen, auch Tieren und Pflanzen soll ein Lebensraum geboten werden.

 

Rasen umweltfreundlicher als Landwirtschaft

Golfplätze und Biotope schliessen sich nicht automatisch aus, sagt Michael Pütsch vom BfN: „Manchmal gibt es nach dem Bau eines Platzes eine größere Artenvielfalt, wenn dort vorher intensive Landwirtschaft betrieben wurde.“ So einfach ist es allerdings nicht immer, in der Regel muss der Golfplatzbetreiber aktiv werden. Immer häufiger mit Hilfe von Naturschützern, wie sowohl Pütsch als auch Biber beobachten.

 

Die Golfer können das wachsende Umweltbewusstsein unterstützen, beispielsweise in dem sie bestimmte Ansprüche herunterschrauben. Der Experte vom Golfverband nennt ein Beispiel: „Gerade Golfer, die noch nicht so gut spielen, wünschen sich eine weite, glatte Rasenfläche, damit sie ihre Bälle schnell wiederfinden.“ Das sei aber gar nicht zwingend notwendig: In einigen Bereichen vor und hinter der Landefläche könne man als Lebensraum für Blumen und Insekten ein Wiesengebiet entstehen lassen, ohne dass das Golfspiel leide.

 

Zertifizierte Plätze bespielen

Das sind kleine Schritte, wie Biber zugibt, aber Golfplätze haben hinsichtlich des Naturschutzes ein großes Potential: „Ein Platz ist rund 70 Hektar groß, aber nur ungefähr die Hälfte wird bespielt.“ Biber wünscht sich, dass mehr Golfspieler die Idee unterstützen, beispielsweise indem sie im nächsten Urlaub gezielt einen Golfplatz mit Zertifikat ansteuern. Dafür muss man übrigens nicht in Deutschland bleiben, weiß der Golfexperte: „Auch im Mittelmeerraum gibt es inzwischen derartige Initiativen mit zertifizierten Plätzen.“

cs/ddp