...bereits nach wenigen Jahren signifikanter Artenzuwachs.


Dort wo der Bau eines Golfplatzes Gebiete mit sehr guter Biotop-Struktur und -vernetzung zerschneidet, kommt es zu einem Rückgang von Tieren und Pflanzen, die Artenvielfalt nimmt ab. In anderen Gebieten, wo sich der Golfplatz inmitten von zersiedelten Gebieten oder stark ausgeräumten landwirtschaftlichen Flächen befindet, stellt er hingegen ein Rückzugsgebiet für Flora und Fauna dar.

 

Im Idealfall ergibt sich eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, dem NABU oder und den Golfplatzbetreibern mit dem für die ökologische Baubegleitung zuständigen Landschaftsarchitekten. Noch ist diese Vorgehensweise ungewöhnlich, jedoch zeigen erste Pilotprojekte, wie das auf dem Golfplatz Urloffen bei Offenburg, bereits nach wenigen Jahren signifikanten Artenzuwachs.

Das reicht von gefährdeten:

  • Heuschrecken und Libellen bis hin zu
  • Vogelarten, deren Vorkommen auf Golfplätzen vor einigen Jahren noch für unmöglich gehalten wurde. So gibt es dort oft eine
  • stark wachsende Population des Steinkauzes und der Teichralle.
  • Bekassine, Blaukehlchen und Weißstorch sind bislang als Nahrungsgäste häufig anzutreffen.
Golf in Klosterneuburg
Teichralle
Golf in Klosterneuburg
Blaukehlchen
Golf in Klosterneuburg
Weisstorch

Durch gezielte sportökologische Maßnahmen, die der Golf- und Country Club Seddiner See in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Institutionen durchführte, hat sich die Artenvielfalt auf dem Offengelände des Clubs seit 1991 verdreifacht.

 

Quelle:

Mareike Mertens: ''Untersuchungen zur Artenvielfalt''. Golf- und Country Club Seddiner See. Institut für angewandte Gewässerökologie GmbH (Hrsg.), Seddiner See 2007, S. 20f http://www.gccseddinersee.de/fileadmin/content/PDF/Fauna2008.pdf

 

''Fauna''. Für sein sportökologisches Qualitätsmanagement und Umweltmanagement nach ISO 14001, das er nicht zuletzt zum Ausgleich seines enormen Wasserbedarfs durchführte, erhielt der Club, der im Rahmen des Sanierungspilotprojektes Seddiner Seen, eine Pelicon-Anlage zur Phosphatfällung finanziert hatte, 2009 die Urkunde ''Golf- und Natur'' in Gold vom Deutschen Golf Verband.

 

Eine besonders positive Auswirkung auf die Artenvielfalt haben Wasserhindernisse. Gerade wenn sich auf dem Gelände vorher kein Gewässer befand, kommt es dadurch zu einer Verbesserung des Ökosystems. Andererseits kann es aber auch zu Überpopulationen bestimmter Arten kommen, wenn diese auf Golfplätzen vor ihren natürlichen Feinden sicher sind. 

 

* Bezeichnung eines Teiles eines Golfplatzes, bei dem das Gras hoch stehen bleibt, das zwischen den Spielbahnen liegt.